Q Acoustics M40 im Test: Aktiver Kampfzwerg für kleines Budget (2024)

In Kürze
Die Q Acoustics M40 sitzt zwischen allen Stühlen. Ihre Größe macht sie zwar in vielen Fällen zum Problemlöser, ihr Klangpotenzial kommt so aber nur selten voll zur Geltung. Stimmt die Aufstellung kann sie jedoch in ihrer Preisklasse bei Bedienkonzept, Klang und Design überzeugen.

Vorteile

  • Kompaktes Maß
  • Einfaches Setup
  • Kräftiger Sound
  • Highres bis 192 kHz / 24 Bit

Nachteile

  • Kein HDMI-ARC
  • Verliert Bluetooth-Verbindung beim Quellenwechsel

Q Acoustics macht HiFi – und zwar auch für den schmalen Geldbeutel. Schon mit den aktiven Regallautsprechern M20 konnte der britische Hersteller in unserem Test beweisen, dass sie diesem Anspruch absolut gerecht werden. Nun folgen die Standlautsprecher Q Acoustics M40, die auf ähnlichen Technologien basieren. Verstärker, Anschlüsse und Bluetooth sind bereits an Bord. Das alles bekommst du hier für unter 900 Euro – und in einem Gehäuse mit gerade ein mal 70 Zentimeter Höhe. Wir haben getestet, was im Standbox-Zwerg steckt.

Q Acoustics M40 – Die kleinste Standbox in unserem Hörraum?

Sag nicht, dass dich keiner gewarnt hätte: Die Q Acoustics M40 sind klein. Sehr klein für einen Standlautsprecher. Das wird dir bei dem Blick auf Produktbilder im Internet vielleicht gar nicht auffallen, da die Optik sehr erwachsen ist. Aber wir waren beim Blick auf den Karton mehr als überrascht. Darin sollen Aktiv-Lautsprecher sein? Nach dem Auspacken dann die Gewissheit. Die M40 sind in ihrer Größe relativ einmalig. Die Lautsprecher sind etwa so hoch wie typische Ständer für Regallautsprecher – ohne die zugehörigen Boxen. Wir können uns aber gut vorstellen, dass dieses Größenformat ein guter Kompromiss für viele Leute ist, die einen kräftigen Klang schätzen, aber eine eher diskrete Lautsprecherlösung suchen.

Dazu passen auch die umfangreichen Schnittstellen des Aktiv-Lautsprechers: Zwei analoge und zwei digitale gibt es. Die Unterlagen sprechen etwas verwirrend von “Analog (Phono)”. Damit ist aber kein Phono-Vorverstärker gemeint. Bei dem Paar Cinch-Buchsen handelt es sich um ganz normale Hochpegel-Eingänge. Ideal also für deinen CD-Player oder Plattenspieler mit Vorverstärker. Daneben gibt es noch eine kleine Klinkenbuchse, die in Zeiten von Bluetooth-Verbindungen ein wenig anachronistisch wirkt, einen optischen Eingang und eine USB-B-Buchse für deinen PC.

Kein HDMI, aber gutes Bluetooth

Zu unserem Glück fehlt uns nur noch HDMI-ARC. Auf die praktische Verbindung mit deinem Fernseher musst du bei der M40 – wie schon bei der kleineren Q Acoustics M20 – verzichten. Ein optisches Kabel tut’s aber auch. Die Lautstärke musst du dann halt über die mitgelieferte Fernbedienung, statt über die deines Fernsehers, regeln.

Dazu kommt noch ein Ausgang für deinen Subwoofer und natürlich die Polklemmen für die Lautsprecherkabel. Denn Technik und Verstärker des Paars befinden sich in nur einem Lautsprecher. Die zweite Box ist passiv. Ein Lautsprecherkabel zwischen beiden ist also Pflicht. Zwar musst du auf Streaming verzichten, wie es dir die Audio Pro A48 bieten, natürlich verstehen sich die Aktiv-Lautsprecher ohne Streaming aber auch kabellos mit deinem Handy: Bluetooth, samt der höher auflösenden Codecs aptX HD und aptX Low Latency, ist mit an Bord.

Q Acoustivs M40 im Hörtest – Kräftiger Wadenbeißer

Q Acoustics hat uns schon mehrmals gelehrt, dass man ihre Lautsprecher besser nicht unterschätzen sollte. Größe und Preisschild ließen uns dann aber doch skeptisch werden. Wie viel Klang kann schon in der Q Acoustics M40 stecken? Deutlich mehr, als erwartet, können wir feststellen. Klar, der ganz große Aha-Moment, wie wir ihn bei der M20 erleben konnten, bleibt aus. Regallautsprecher haben es grundsätzlich leichter, dich zu überraschen. Einfach, weil du ihnen deutlich weniger zutraust, als großen Standboxen. Dennoch können wir dieselben Haken in unserem imaginären Klang-Klemmbrett setzen, wie bei der kleinen Schwester.

Dazu zählt zuallererst eine schöne Agilität. Die Q Acoustics M40 springt dich beiStarchild von Sweet Pill an, als das Riff beginnt. Beckenschläge und Effekte zischen schön durch die Luft und platzieren sich weit links und rechts von dir. Das klingt spaßig, wenn auch nicht so kontrolliert und zupackend im Bass, wie wir es von der Dali Oberon 7 C gewohnt sind. Wir wechseln zu Dominique Fils-Aimé. Der Kontrabass aufBirds, der uns schon durch so viele Hörtests begleitet hat, scheint für die M40 eine zu große Hürde zu sein. Das riesige Instrument schrumpft auf die Größe eines Banjos zusammen, vom knarrenden Timbre bleibt kaum etwas übrig. Hier bestätigt sich zudem der Verdacht, der uns schon beim Auspacken der Q Acoustics M40 beschlich: Sie spielen für unsere Knie.

Ein Test auf dem Boden

Von unserem Platz auf dem Sofa aus scheint Fils-Aimés Stimme von unten zu uns heraufzusingen. Auch Leonard Cohens übergroße Stimme auf seinem Spätwerk You Want It Darker verliert einiges seiner Wirkung, wenn er nicht frontal, sondern von unten auf dich zu prescht. Erst, als wir Couch gegen Teppich eintauschen, rückt alles wieder an seinen gewohnten Platz. Aus dieser Froschperspektive können wir auch Vois sur ton chemin aus dem FilmDie Kinder des Monsieur Mathieu genießen. Die Hochtöner separieren die einzelnen Chorstimmen schön, auch wenn sie den Jungen teilweise einen leicht metallischen Belag auf die Stimmbänder zaubern. Ein Effekt, der sich zum Teil legt, wenn du dich auf Ohrhöhe mit den Hochtönern begibst.

Wir beenden unseren Testtag mit härteren Klängen und lassen unsere Zwerchfelle von Hedegaards Ratchets massieren. Auch, wenn die Q Acoustics M40 nicht das höchste HiFi-Podest erklimmen können, schaffen sie es doch in den allermeisten Fällen, einfach Spaß zu machen, ohne dabei auf die Nerven zu gehen. Ratchets lassen wir durchlaufen, während wir uns unterhalten. Das ist selten und zeigt, wo die Stärke der M40 liegt. Musikberieselung und Partystimmung liegen ihr, für ernsthaft audiophile Ansprüche solltest du aber zu erwachseneren Lautsprechern greifen.

Die Q Acoustics M40 treffen nicht deinen Geschmack? Hier findest du alle bisher von uns getesteten Aktiv-Lautsprecher ohne Streaming:

Kompakt, aber voller Technik: Das steckt in der Q Acoustics M40

Die Optik der Lautsprecher ist relativ unspektakulär. Die Vorderseite ist vollständig mit einer Membranabdeckung versehen, die sich nicht abnehmen lässt. Diese Besonderheit kennen wir schon von der kleinen Schwester Q Acoustics M20. Eine mutige Entscheidung bevorzugen doch viele Audiophile den unverhüllten Blick auf die Treiber. Nur das Q des Herstellers hebt sich silbern von der Stoffbespannung ab. Damit das seitlich abgerundete Gehäuse wackelfrei steht, liegt jeder Box ein Metall-Ausleger mit entsprechender Aushöhlung bei. An deren Enden sitzt jeweils ein Spike mit Gewinde. Zwei weitere schraubst du vorn direkt in die Unterseite der Box.

Das Gehäuse der M40 besteht aus MDF-Platten und kommt mit einer eigens von Q Acoustic entwickelten Verstrebung, die der Hersteller “Point to Point” nennt. Zusammen mit einer Röhre im Inneren, die den Schalldruck neutralisieren soll, verspricht sich Q Acoustic davon möglichst wenig Resonanzen. Das Prinzip kennen wir schon von diversen Q-Acoustics-Lautsprechern. Zuletzt von der Q Acoustics 5040.

Halb aktiv, halb passiv

Wie bereits erwähnt, werden die Master- und Slave-Box über ein mitgeliefertes Kabel miteinander verbunden. Du kannst aber auch auf eigene Lautsprecherkabel zurückgreifen. Die Polklemmen akzeptieren auch Bananenstecker.

Die ganze Technik in einem Lautsprecher zu konzentrieren kennen wir bereits von verschiedenen, günstigeren Aktiv-Lautsprechern, etwa der Teufel Ultima 40 Aktiv. Etwas eleganter als diese beiden löst es jedoch die Argon Audio Fenris A55. Statt der zweipoligen Lautsprecherkabel, durch deren transparente Hülle die Kupferadern glänzen, führt hier ein schlankes, schwarzes Kabel von Box zu Box, das per vierpoligem DIN-Stecker am Lautsprecher klemmt.

50 Watt Dauerleistung liefert der integrierte Class-D-Verstärker jeder der beiden Q Acoustics M40. Damit befeuert werden pro Seite ein Hochtöner mit 22 Millimetern Durchmesser und zwei Tiefmitteltöner. Deren Membran durchmisst 125 Millimeter und soll – ähnlich wie jede der 5040 – Q Acoustics C³-Technologie profitieren. Dahinter verbirgt sich die vielsagende Phrase “Continuous Curved Cone” unddahintereine besondere Membranform. Deren kontinuierliches Kurvenprofil soll die Vorteiler gerader und gewölbter Membranen kombinieren und so straffe Bässe und gutes Abstrahlverhalten vereinen.

Einfaches Setup, kleine Hürden bei der Bedienung

Mehr als die Boxen miteinander, dem Stromnetz und deinen Quellen zu verbinden, musst du nicht tun. Nicht ein mal auf die Position der Master-Box musst du Rücksicht nehmen. Stell sie einfach an den Ort, der näher an deinen Musikquellen ist. Das kann HiFi-Equipment wie ein Netzwerk-Player, aber auch dein Fernseher oder AV-Receiver sein. Per Kippschalter auf der Rückseite wählst du anschließend aus, ob sie links oder rechts steht. Das jeweils andere Signal wandert dann durchs Lautsprecherkabel zum Partner.

Q Acoustics bietet dir zudem die Option, die M40 an ihre Position im Raum anzupassen. Ein weiterer Kippschalter lässt dich zwischen einer freien, wandnahen oder einer Aufstellung in einer Ecke wählen. Entsprechend wird der Bass angepasst, damit es nicht wummert. Sollten dir dein Boden zu empfindlich für vier Spikes pro Box sein, liefert dir Q Acoustics passende Gummisocken mit, die du den Spikes anziehen kannst. In unserem Ratgeber lernst du noch mehr darüber, wie du deine Lautsprecher optimal aufstellst.

Die Sache mit dem Bluetooth

Ein mal aufgestellt, steuerst du die Q Acoustics M40 bequem per Fernbedienung oder direkt an der Master-Box. Auf deren Oberseite gibt es drei Taster. Mit ihnen kannst du die Lautstärke anpassen, die M40 einschalten und eine Quelle wählen. Die Fernbedienung bietet dir zudem eine Mute-Taste, sowie Optionen, die Wiedergabe zu steuern. Je nach Quelle kannst du Lieder pausieren oder überspringen. Besonders für die Bluetooth-Verbindung ist dieses Feature sehr nützlich.

Mit unseren Handys ließ sich die M40 übrigens sehr leicht koppeln. Einziges Manko: Sobald du die Quelle wechselst, musst du dich erneut mit dem Lautsprecher verbinden, wenn du Musik via Bluetooth hören möchtest. Uns nervte das auf Dauer. Wie wichtig dir das ist, solltest du daran ausmachen, wie oft du zwischen den Quellen hin- und herschalten wirst.

Q Acoustics M40 – Unser Testfazit zur Mini-Standbox

Die Q Acoustics M40 kann ein echter Problemlöser sein: Auch in kleinen Räumen lässt sich ein gerade mal 70 Zentimeter hohes Lautsprecherpaar deutlich leichter aufstellen als riesige Boxentürme. Kombiniere das mit umfangreichen – wenn auch nicht vollständigen – Anschlüssen und einem spaßigen Klang, und die M40 kann ideal für deine erste Wohnung sein. Um ihr volles Klangpotenzial auszuschöpfen, solltest du jedoch ihre vorderen Spikes aufbocken, oder sehr niedrige Sitzmöbel haben.

Technische Daten
Bauart 2-Wege Bassreflex
Leistung 2x 50 Watt
Eingänge USB-B, opt. Digital, Cinch, 3,5-mm-Klinkenbuchse
HDMI ARC / eARC – / –
Quellen kabellos Bluetooth 5.0 (aptX HD, aptX Low Latency)
Ausgänge 1x Sub Out
Streaming
Sprachassistenten
HiRes-Wiedergabe 24 Bit/192 KHz
HiRes-Quellen
Bedienung Fernbedienung, Bedienfeld an Master-Box
Verbindung Master/Slave Kabel (4 Meter liegen bei)
Abmessungen (BxHxT) 250 x 710 x 296 mm
Gewicht 12.4 kg (Hauptbox), 11.8 kg
Verfügbare Farben Schwarz, Weiß, Walnuss
Paarpreis 899 Euro

Alle von uns getesteten Aktiv-Lautsprecher, egal ob mit oder ohne Streaming-Funktion, findest du in unserer Bestenliste:

Weiterführende Links:

  1. Die besten Aktiv-Lautsprecher
  2. Q Acoustics M20 im Test – Klangstarke Aktivbox für kleines Geld
  3. Test Q Acoustics 3020i: Die besten Regal-Lautsprecher unter 400 Euro?
  4. Q Acoustics 5040 im Test: Liebe zum Detail
  5. Aktiv-Lautsprecher ohne Streaming im Test: Die besten Aktivboxen für Puristen im Vergleich
Q Acoustics M40 im Test: Aktiver Kampfzwerg für kleines Budget (2024)

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